Ge­mein­schaft der Heil­be­ru­fe in Thü­rin­gen for­dert Stär­kung der Ver­sor­gungs­struk­tu­ren

Forderungen an Landespolitik

For­de­run­gen an Lan­des­po­li­tik

Erfurt, 23. Oktober 2024 – In einem gemeinsamen Schreiben an die neuen Fraktionen des Thüringer Landtags haben die Heilberufe in Thüringen, darunter Standesorganisationen der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und Apotheker, ihre zentralen Forderungen für die kommende Legislaturperiode formuliert.

 

Der Thüringer Apothekerverband und die Landesapothekerkammer Thüringen unterstützen diese Initiative ausdrücklich und setzen sich für eine umfassende Stärkung der Versorgungsstrukturen ein, um die wohnortnahe und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zu sichern.

Kernforderungen der Thüringer Heilberufe:

  1. Ambulantisierung fördern: Die ambulante Versorgung muss gestärkt werden, um stationäre Strukturen zu entlasten und die Gesundheitskosten nachhaltig zu senken.
  2. Finanzierung verbessern: Eine angemessene Finanzierung, die steigende Betriebskosten und den Inflationsausgleich berücksichtigt, ist notwendig, um Apotheken und Praxen in ihrer Funktion zu sichern.
  3. Fachpersonal stärken: Eine faire und auskömmliche Vergütung des medizinischen Fachpersonals ist entscheidend, um Abwanderungen in andere Berufsgruppen zu verhindern.
  4. Nachwuchs fördern: Die Kapazitäten für Studienplätze und Ausbildungsmöglichkeiten in den Heilberufen müssen signifikant ausgeweitet werden, um langfristig eine stabile Versorgung sicherzustellen.
  5. Bürokratie abbauen: Übermäßige bürokratische Anforderungen belasten die Apotheken erheblich. Der Verband und die Kammer fordern eine spürbare Entlastung durch praxisnahe und sinnvolle Regelungen.
  6. Digitalisierung sinnvoll gestalten: Digitale Anwendungen im Gesundheitswesen müssen benutzerfreundlich, funktional und datensicher sein, um sowohl den Versorgern als auch den Patienten einen Mehrwert zu bieten.

„Die Unsicherheiten im Gesundheitswesen haben in der Bevölkerung große Ängste ausgelöst. Es ist von größter Bedeutung, dass die Politik unsere Anliegen aufgreift und aktiv daran arbeitet, die Gesundheitsversorgung in Thüringen zu sichern und zu verbessern“, erklären Stefan Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes, und Ronald Schreiber, Präsident der Landesapothekerkammer Thüringen, gemeinsam. „Wir stehen bereit, gemeinsam mit den politischen Entscheidungsträgern an Lösungen zu arbeiten.“

Der Thüringer Apothekerverband und die Landesapothekerkammer Thüringen appellieren an die Fraktionen im Thüringer Landtag, die genannten Forderungen als prioritäre Themen auf ihre Agenda zu setzen und mit den Heilberufen in den Dialog zu treten, um die Gesundheitsversorgung in Thüringen zukunftssicher zu gestalten.

Positionspapier der Gemeinschaft der Heilberufe in Thüringen