Koalitionsvertrag setzt Zeichen für eine zukunftsfähige pharmazeutische Versorgung in Thüringen
Besonders positiv bewertet der Verband die Einbindung der Apotheken in das Konzept des „20-Minuten-Landes“, das eine wohnortnahe Erreichbarkeit von Gesundheitsdiensten sicherstellen soll. „Damit unterstreicht die Koalition die zentrale Rolle der Apotheken in der Gesundheitsversorgung. Es ist ein starkes Signal, dass ihre Bedeutung explizit anerkannt wird“, so Fink, Vorsitzender des ThAV.
Ein Meilenstein im Vertrag ist das Bekenntnis zum geplanten Neubau des Pharmazeutischen Instituts in Verbindung mit einer Erhöhung der Studienplatzkapazitäten. „Mit engagierter Umsetzung dieser Maßnahmen kann Thüringen den Fachkräftemangel im pharmazeutischen Bereich nachhaltig entgegentreten. Das ist ein klares Bekenntnis zur langfristigen Stärkung der Gesundheitsversorgung“, erklärt Fink.
Zusätzlich setzt die Landesregierung auf die beschleunigte Integration internationaler Fachkräfte sowie die Förderung von Niederlassungen und Stipendienprogrammen für angehende Apothekerinnen und Apotheker. „Die Notwendigkeit, in den Nachwuchs und die Gründung neuer Apotheken zu investieren, ist ebenfalls erkannt worden.“, ergänzt Fink.
Die Ankündigung, die Studienplatzkapazitäten mit sogenannten „Klebeinstrumenten“ zu unterstützen, wertet der Verband ebenfalls als zukunftsorientiert. „Das Ansinnen der neuen Landesregierung, die in Thüringen qualifizierten Pharmazeuten auch im Land zu behalten, ist nachvollziehbar“, so Fink. Der ThAV wird die geplante Landapothekerquote konstruktiv begleiten und gegebenenfalls alternative Lösungen mitentwickeln.
Erfreut zeigt sich der Verband auch über die geplante Entlastung der Apotheken von mehrfachen Statistik-, Melde- und Dokumentationspflichten sowie den Ausbau telemedizinischer Angebote. „Die Möglichkeit telemedizinische Leistungen der Ärzte - wie vom Gesetzgeber bereits vorgesehen - direkt in Apotheken anzubieten, ist ein großer Schritt nach vorne. Hier liegen Chancen, die Versorgung mindestens punktuell zu verbessern“, erläutert Fink.
Ein weiterer Fortschritt ist die Zielstellung, die Erkenntnisse der Arzneimittelinitiative ARMIN in die zukünftige Gesundheitsstrategie einbinden zu wollen. Das Modellprojekt in Sachsen und Thüringen hat gezeigt, wie engere Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern die Sterblichkeit signifikant reduzieren kann. „Es ist an der Zeit, dass ARMIN bundesweit ausgerollt wird. Thüringen kann hier eine Vorreiterrolle einnehmen“, betont Fink.
„Der Koalitionsvertrag ist ein starkes Signal für die Weiterentwicklung der pharmazeutischen Versorgung in Thüringen. Wir freuen uns auf die konstruktive Zusammenarbeit mit der Landesregierung, um die Maßnahmen zügig umzusetzen und die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu sichern“, resümiert Fink abschließend.