„Wir brau­chen drin­gend eine Re­form, die uns stärkt“

Dresden/Erfurt, 28. August 2024  

 

Am heutigen Mittwoch finden in Sachsen und Thüringen wiederholt Protestkundgebungen der Apotheken statt. Auf dem Postplatz in Dresden sowie vor der Thüringer Staatskanzlei in Erfurt versammeln sich bis zu 2.000 Angehörige der pharmazeutischen Heilberufe, um insbesondere gegen die aktuellen Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach zu protestieren.

Unterstützung erhalten Sie dabei von gestandenen Politiker:innen wie der Sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD), der Gesundheitsministerin von Thüringen, Heike Werner (DIE LINKE), dem Thüringer Landesvorsitzender der CDU, Prof. Dr. Mario Voigt, MdL, dem Sächsischen Generalsekretär der CDU, Alexander Dierks, MdL, sowie dem Thüringer Generalsekretär der FDP, Robert-Martin Montag, MdL und der Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ann-Sophie Bohm.

Bereits im Juni und November letzten Jahres hatte die Apothekerschaft zu großangelegten Protestaktionen gegen die aktuellen Rahmenbedingungen für Apotheken aufgerufen. Die erhoffte Veränderung der mittlerweile prekären Gesamtsituation blieb bislang jedoch aus.

„Viele von uns haben heute ihre Apotheken geschlossen oder machen Klappendienst, und sind mit ihren Teams hierhergekommen, um der Bundesregierung deutlich zum Ausdruck zu bringen, dass wir dringend eine Apothekenreform brauchen – aber eine die uns eine Zukunft gibt!“, erklärt Stefan Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes. Fink weiter: „Wir brauchen eine Reform, die auf die Kompetenz der Apothekerinnen und Apotheker als Heilberuf am Patienten setzt und nicht auf digital ferngesteuerte Arzneimittelausgabestellen.“ 

Apotheken übernehmen tagtäglich die vom Staat übertragenen Gemeinwohlaufgaben und sichern dadurch an sieben Tagen die Woche für 24 Stunden die wohnortnahe und kompetente Arzneimittelversorgung der Bevölkerung ab. Doch mittlerweile gehen pro Tag 1 – 2 Apotheken bundesweit durch Schließungen verloren, Tendenz steigend. „Wir brauchen dringend eine Reform, die uns stärkt, damit wir wirtschaftliche Planungssicherheit und eine Perspektive in unseren Apotheken haben“, so Fink.

„Wir werden nicht nachlassen unsere drei wichtigsten Forderungen immer wieder vorzutragen, bis diese in einer zukunftsfähigen Apothekenreform umgesetzt sind. Erstens: Die sofortige Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen; zweitens: Keine Apotheke öffnet ohne die Anwesenheit einer Apothekerin oder eines Apothekers, und drittens: Wir brauchen eine Entbürokratisierung, die den Namen auch verdient hat“, so Thomas Dittrich, Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbandes. Dittrich weiter: „Wir haben ein sehr gut funktionierendes System der Arzneimittelversorgung und die Bevölkerung erwartet zu Recht eine Versorgung auf hohem Niveau – in der Stadt und auf dem Land. Um diese zu erhalten, müssen dringend einige Weichen von der Bundespolitik gestellt werden, damit weitere Insolvenzen und altersbedingte Schließungen von Apotheken verhindert werden können.“